Schwarz auf weiß - Impuls 27.10.2009
Wer ist ein Gott wie du, der Schuld vergibt und Vergehen verzeiht.Micha 7,18
Ein Freund, der mich nach langer Zeit wieder einmal besuchte, fragte mich nach bestimmten Leuten, die mich vor zehn Jahren kräftig übervorteilt hatten. „Das ist erledigt“, sagte ich ein bisschen selbstgefällig. „Es ist alles vergeben.“„Von dir ja“, nickte er. „Aber die anderen – haben sie deine Vergebung angenommen?“„Sie sagten, da sei nichts zu vergeben. Sie leugneten alles ab. Aber ich kann ihnen beweisen, dass sie falsch gehandelt haben.“ Ich ging schnell an meinen Schreibtisch und zog die Schublade auf. „Sieh, ich habe es schwarz auf weiß. Ich habe alle ihre Briefe aufgehoben und kann es dir zeigen …“
„Corrie!“ Mein Freund schlug seinen Arm um mich und holte mich vom Schreibtisch zurück. „Sind deine Sünden nicht ins Meer versenkt worden? Und die Sünden deiner Freunde bewahrst du schwarz auf weiß auf?“
Mir verschlug’s die Sprache. „Herr Jesus“, flüsterte ich, „du, der alle meine Sünden weggenommen hat, vergib mir, dass ich die Sünden der anderen die ganzen Jahre über aufgehoben habe. Lass mich dir all das Schwarz-auf-Weiße als ein lieblich duftendes Brandopfer zu deiner Ehre darbringen.“Bevor ich an diesem Abend zu Bett ging, räumte ich meinen Schreibtisch aus und warf die schon leicht vergilbten Briefe in den Heizungsofen. In der Asche jener Briefe erkannte ich eine neue Seite seiner Gnade. Seine gute Nachricht hatte mich erreicht. Und ich war gespannt, was er mich in dem Fach Vergebung künftig weiter lehren würde.
Corrie ten Boom
Gott aber ist mächtig, jede Gnade gegen euch überströmen zu lassen, auf daß ihr in allem, allezeit alle Genüge habend, überströmend seid zu jedem guten Werk. 2. Kor. 9,8