08. Indien: Bundesstaat Madhya Pradesh
In Begleitung von Polizisten störten Anhänger der „Bajrang Dal“ einen Gottesdienst. Nach Berichten des GCIC drangen die Männer am 28.3. in die „Apostolic Christian Assemblies“ ein. Die Beamten nahmen sechs Gemeindemitglieder auf die Polizeiwache mit. Wie der Nachrichtendienst Compass Direct von der Polizei erfuhr, hatte ein Bajrang-Dal-Aktivist behauptet, in der Kirche fänden „Bekehrungsaktivitäten“ statt. Nach dreistündigen Verhören wurden die Christen ohne Anklage freigelassen. Die Vorwürfe erwiesen sich als unbegründet.
09. Iran: Wegen Übertritt zum Christentum weiter von Haft bedroht
Die Stephanus-Preisträgerinnen, die Iranerinnen Maryam Rostampour (27) und Marzieh Amirizadeh (30) durften am 26. März zu ihrer eigenen Preisverleihung nicht nach Deutschland reisen. Die Repräsentanten der "Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen" konnten den beiden wegen ihres Glaubens Verfolgten somit nicht persönlich gratulieren. In der vorigen Woche standen die zwei ehemaligen Musliminnen, die zum Christentum übergetreten sind, erneut vor Gericht. Das Ergebnis: Das Verfahren gegen sie wird immer noch nicht eingestellt. Sie könnten jederzeit wieder in Haft kommen.
10. Kirgistan: erhofft Demokratisierung
Gründe zum Danken: Die Gebäude der ev. Kirche in Bischkek ist nicht zerstört worden. Die Situation hat sich entspannt. Gründe zur Fürbitte: Dass es nicht zu einem Aufflackern der Unruhe kommt; dass sich die Lage stabilisiert und es zur Demokratisierung kommt. Die Übergangsregierung stellt z.Z. nach Außen ein Bild einer sozialdemokratischen Partei da, der es neben der Bekämpfung der Korruption und Wirtschaftskrise um die Realisierung von Menschen Rechten und Freiheitsrechten geht. Kirgisien ist eines der ärmsten Länder der ehemaligen SU, mit einem sehr hohen Anteil an Korruption.
11. Nigeria: Pastor und seine Ehefrau ermordet
Im Dorf Boto im nördlichen Bundesstaat Bauch entdeckte die Polizei am 15.4. die verbrannten Leichen des pfingstkirchlichen Pastors und seiner Ehefrau. Ishaya und Selina Kadah wurden entführt und ermordet. Dorfbewohner machten Muslime für das Verbrechen verantwortlich; acht Verdächtige seien festgenommen worden. Zur Vermeidung weiterer Unruhen wurden die Polizeikräfte um 200 Beamte verstärkt. Die Ruhe sei aber trügerisch, hieß es. Christen bilden im islamisch dominierten Nordnigeria eine Minderheit. Es kommt immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Religionsgemeinschaften.
12. Nigeria: Freiheit nutzen, um Freiheit zu schützen
„Appell für den Schutz der Religionsfreiheit in Nigeria“ - Unter diesem Motto hat das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors eine Unterschriftenaktion an die Regierung der Bundesrepublik Nigeria initiiert. Trotz der in der Landesverfassung verankerten Religionsfreiheit kommt es in Nord- und Zentralnigeria immer wieder zu Verstößen gegen dieses Recht und zu ethnisch-religiös motivierten Massakern. Zuletzt im Bundesstaat Plateau mit Hunderten von Toten und Tausenden von Flüchtlingen, darunter überwiegend Christen. Auf der Internetseite
www.opendoors-de.org hat das Werk eine Appell-Vorlage bereitgestellt und ruft Menschen dazu auf, sich persönlich mit ihrer Unterschrift für den Schutz die Glaubensfreiheit in dem westafrikanischen Land einzusetzen.
13. Pakistan: 36-jähriger Christ mit Axt erschlagen
Sechs Muslime haben einen Christen mit mehreren Axthieben erschlagen. Der Vorfall ereignete sich am 9. März in der Provinz Punjab. Laut dem Informationsdienst Compass Direct hatte sich Rasheed Masih (36) geweigert, zum Islam zu konvertieren. Wie Masihs jüngerer Bruder und ein Geistlicher des Ortes sagten, missfiel konkurrierenden Händlern der geschäftliche Erfolg des Christen. Am 9. März lockten einige von ihnen Rasheed Masih in ein Haus und töteten ihn dort. Seinen Leichnam ließen sie am Straßenrand liegen. Die Polizei nahm die Ermittlungen gegen die sechs Männer auf. Die Tatverdächtigen sind aber weiter auf freiem Fuß.
14.Türkei: Schwere Zeiten für Wehrdienstverweigerer
Die Türkei erkennt kein Recht auf Verweigerung des Militärdienstes aus Gewissensgründen an. Wer dennoch seinen Militärdienst aus Gewissensgründen verweigert findet sich in einem nie endenden Kreislauf aus Strafverfolgung, Gerichtsverhandlung und Bestrafung. Nach Verbüßung einer Haftstrafe wird der junge Mann wieder einberufen, wenn er dem Einberufungsbefehl nicht Folge leistet, gilt dies als Befehlsverweigerung, was sofort zu einem neuen Gerichtsverfahren und Haftstrafe führt.
15. Türkei: Vernichtung der Armenier
Vor 95 Jahren begann mit der Verhaftung von 235 armenischen Intellektuellen in Istanbul der Völkermord an den Armeniern, bei dem in den Jahren 1915 bis 1917 bis zu 1,5 Millionen Armenier ermordet wurden. Auch Hunderttausende assyrische und andere Christen wurden während des 1. Weltkrieges durch das damalige Osmanische Reich im Rahmen pantürkisch-islamischer Bestrebungen systematisch umgebracht. Anlässlich des 95. Jahrestages des bisher von 22 Staaten und dem Europaparlament als Völkermord eingestuften Gesamt-Geschehens fordert die IGFM den Oberbürgermeister der diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt Istanbul zu einer versöhnlichen Geste der Anerkennung und Toleranz gegenüber den heute in Istanbul lebenden Armeniern und zur Unterstützung der von türkischen Intellektuellen angekündigten Gedenkveranstaltung unter dem Motto „Dies ist unser aller Schmerz“ auf.
AKREF
Arbeitskreis Religionsfreiheit - Menschenrechte - Einsatz für verfolgte Christen
der Deutschen Evangelischen Allianz