In diesem Thread ging es um das Thema "Lehrer", welches wir hier fortführen können.
Der Alltag einer durchschnittlichen Klassenlehrers/in einer Grund und Hauptschule in BaWü sieht heute in etwa so aus:
Unterricht von 07:45 bis gegen 13:00 oder 14:00 Uhr. Während des Unterrichtes herrscht ein Lärmpegel von zwischen 70 und 80 Dezibel, geht gut und gerne auch über 80 db hinaus und erreicht allenfalls mal bei Klassenarbeiten einen Pegel von ca. 50 db. Vorbereitungen auf den Unterricht dauern, je nach persönlichem Engagement und Berufserfahrung der Lehrer, zwischen einer und zwei Stunden am Tag. Hinzu kommen beispielsweise Korrekturarbeiten bei Klassenarbeiten. Eine Mindestanzahl von Klassenarbeiten ist vorgeschrieben.
Allgemein bekannt ist, dass die Disziplin sehr oft bereits in der ersten Klasse "unter aller Sau" ist. Die nervliche Belastung, der Lehrer durch Pöbeleien der Schüler, permanente Störungen des Unterrichtes, Querelen der Schüler untereinander ausgesetzt sind, ist zwar abhängig von der Persönlichkeitsstruktur des einzelnen Lehrers, summiert sich aber über die Jahre. Der Verdienst eines Lehrers geht zwar grundsätzlich weitgehend in Ordnung. Doch gibt es bei vielen Lehrern - und diese Tendenz nimmt stark zu - die Notwendigkeit, dass sie finanziell häufig zum Schulbetrieb zuschießen müssen, weil einerseits bestimmter Unterricht ohne bestimmte Materialien nicht machbar ist, andereseits der Schulträger das Budget für diese Notwendigkeiten jedoch nicht bereitstellt.
Bei einer Anzahl - auch auf Gymnasien - von mehr, als 30 Schülern je Klasse kann man sich leicht ausrechnen, welcher Belastung ein Lehrer ausgesetzt ist, der Tag für Tag seinen Unterricht zu machen hat, selbst in ruhigeren Klassen. Andererseits ist es nicht verwunderlich, wenn Schüler bei der großen Anzahl Kinder in einem Raum und dem dadurch entstehenden Lärmpegel immer weniger lernen und andererseits immer unruhiger werden.
Zum normalen Schulbetrieb kommen Klassenfahrten, es werden AG's angeboten, die Lehrer oft auch über ihr normales Deputat hinaus anbieten.
Die Ausbildung der Lehrer ist, soweit ich es beobachten kann, eine knallharte Sieberei. Dabei geht es längst nicht um das Vermitteln von Lernstoff, sondern oft genug auch um die Anwendung bestimmter Methoden, die stark variieren, je nachdem, welche Lehrer ein Referendar gerade hat.
Wer heute den Beruf des Lehrers wählt tut das entweder, weil er wirklich Idealist ist, oder weil er keine Ahnung hat, was auf ihn zu kommt. "Nur ein Job" ist der Beruf für die wenigsten.
Ein Highlight ganz besonderer Qualität ist das Lehrermobbing. Meine Frau wurde im letzten Jahr, zusammen mit drei weiteren Kollegen, auf einer weitverbreiteten "Partyseite" in einer Art und Weise beschimpft und verunglimpft, dass wir daran eine ganze Weile zu tun hatten. Urheberin der Geschichte ware eine 14jährige Schülerin. Schutz und Rückhalt erhielt meine Frau und ihre betroffenen Kollegen von ihrem Vorgesetzten und den anderen Kollegen, die Staatsgewalt jedoch, das erlebt man leider nicht so selten, nahjm das auf die sehr leichte Schulter. Einer der betrofenen ihrer Kollegen erlitt in der Folge multiple Schlaganfälle und ist seitdem ein berufsunfähiger Pflegefall.
Es gäbe noch manchen Aspekt zu beleuchten, das soll erst einmal genügen.
Lehrer - ideologische "Infiltratoren"? Die Zeit ist vorbei - einige unverbesserliche Exemplare mag es geben. Und - nachdem ich mit Schule weit mehr zu tun habe, als ich mir je vorstellen konnte, weiß ich, dass trotz der Negativbeispiele die Anzahl der indeologisch "verdorbenen" und die Kinder indoktrinierenden Lehrer eine recht überschaubare Minderheit wurden und so mancher, der dazugehörte, hat sich diese Kanten im Laufe seines Berufslebens auch noch abgeschliffen.