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Beispiel: Die sogenannte „Schlachter 2000“
Die „Schlachter-Übersetzung, Version 2000“ (herausgegeben von der Genfer Bibelgesellschaft, ISBN 3-7751-3443-3, in Deutschland vom Hänssler-Verlag vertrieben) versteht sich als eine neue revidierte Fassung der bekannten Bibelübersetzung von F. E. Schlachter. Dabei hat man sich auf Textausgaben des Textus Receptus gestützt, dem Text, der „von den Reformatoren im 16. Jahrhundert benutzt wurde“, wie es im Vorwort heißt.
Untersucht man die Übersetzung, so stellt man schnell fest, dass die Übersetzer offensichtlich keinem der gedruckten Textfassungen genau gefolgt sind, sondern aus den vorhandenen Ausgaben des Textus Receptus eine Auswahl getroffen haben. (Dass dies tatsächlich geschehen ist, wurde dem Verfasser in einem Telephongespräch mit einem der Übersetzer bestätigt.) Schlachter 2000 folgt z. B. in Mark 8,14; Luk 1,35 usw. dem Text von Stephanus (1550), während sie in Mat 2,11; 21,7; Mar 9,40 usw. anders liest als Stehanus.
Die Kriterien, nach denen man die jeweilige Lesart der „Schlachter-2000“ ausgewählt hat, bleiben subjektiv und sind nicht nachvollziehbar. Man hat auch vermieden, den Leser auf diese eigenwillige Textauswahl im Vorwort oder in Fußnoten hinzuweisen; hätte man das getan wäre den Lesern die willkürliche Auswahl der Textgrundlage aufgefallen. Im Grunde haben die Übersetzer von "Schlachter 2000" genau das getan, was sie textkritischen Ausgaben (z. B. Nestle-Aland) vorwerfen: Sie haben aus vorhandenem Textmaterial eine eigene Textfassung zusammengestellt. Von einem göttlich unfehlbaren Bibeltext, von dem kein Jota oder Strichlein vergehen wird, kann hier keine Rede sein, denn von einem solchen Text kann es keine verschiedenen Fassungen geben.
Anders gesagt: Die griechische Textgrundlage von Schlachter 2000 existiert nicht; sie wurde noch nie in der Geschichte genau so gedruckt, wie sie hier übersetzt wurde und jede gedruckte Textus Receptus Ausgabe weicht von Schlachter 2000 an etlichen Stellen ab.
Es ist auch irreführend, wenn man im Vorwort sagt, die Textgrundlage der „Schlachter-2000“ sei „von den Reformatoren im 16. Jahrhundert benutzt worden“, denn ein Text, dessen Lesarten erst von den Übersetzern der „Schlachter 2000“ im 20. Jahrhundert festgelegt wurde, konnte den Reformatoren natürlich noch nicht vorliegen. Die „Schlachter-2000“-Übersetzung unterscheidet sich folglich auch von den reformatorischen Ausgaben, z. B. hatte Luther in Lukas 1,35 übersetzt: „Darumb auch das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genennet werden“ (Rechtschreibung nach der letzten von Luther bearbeiteten Fassung aus dem Jahr 1545). Luther übersetzte hier nach Erasmus (und auch Beza las so). In der Schlachter-2000 fehlen jedoch die Worte „von dir“, wie auch in den Textausgaben von Stephanus und Elzevir. Ein anderes Beispiel steht in Luk 8,31. Hier übersetzt Luther (mit Erasmus): „Vnd sie baten jn [=ihn]“, die „Schlachter-2000“ hat jedoch „und er bat ihn“ (mit Stephanus, Beza und Elzevir).
Die Schlachter hat den TR als Grundlage und ist m.M.n. eine gar nicht zu empfehlende Bibelübersetzung. Ich selber hatte früher die Schlachter 2000 als Lesebibel und bin geschockt. Da ist so viel tendenziös und die Kommentare runden das negative Bild passen ab. Wenn man die Schlachter 2000 ließt, kann man getrost auch eine Übertragung nehmen - bei beiden muss man nicht nachdenken.Ich bevorzuge die Schlachter Bibel, die als Grundlage den Mehrheitstext hat